Konzeption des Kindergartenverein Brünen e.V.
Mühlenbergkinder

– Haupthaus –

Vorwort

Liebe Eltern, Vereinsmitglieder:innen, Freunde:innen und Partner:innen des Mühlenbergkindergartens!

Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen die Konzeption des Mühlenbergkindergartens vorstellen, nach welcher wir Bildungsarbeit
und Organisation gestalten. Vor Ihnen liegt eine umfassende Information über die Arbeit rund um und – vor allem – in unserem
Kindergarten. Das Konzept wurde gemeinsam von päd. Fachkräften, Eltern und Vorstand erstellt und wird regelmäßig aktualisiert.
Um die Arbeit mit den Kindern im U3- Bereich (Mühle) und dem Ü3- Bereich (Haupthaus) ausführlich und detailliert zu beschreiben,
gibt es zwei separate Konzeptionen.

Eine wichtige Motivation, diese Konzeption auszuarbeiten, ergab sich aus der Idee, den besonderen pädagogischen Ansatz des „teiloffenen
Konzeptes“ zu erklären und dessen Bedeutung für die konkrete Umsetzung der Bildungsvereinbarung des Landes NRW transparent zu
machen. Die Bildungsvereinbarung besagt, dass jedes Kind während seines Aufenthaltes in einer Tageseinrichtung bildungsfördernd
begleitet werden soll. Sie verfolgt das Ziel, die Bildungsprozesse in der Kindergartenzeit bis zur Einschulung zu stärken und weiter zu
entwickeln. Die Grundlage jedes Bildungsprozesses ist dabei die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität.
Vor diesem Hintergrund sehen wir die vorliegende Konzeption als einen Prozess, der den Kindergartenalltag wie ein roter Faden begleitet, Orientierung gibt und sich ständig weiterentwickelt.

Nicht zuletzt möchten wir Sie über die Arbeitsweise unserer Elterninitiative als Träger eines Kindergartens informieren und Sie
einladen, gemeinsam mit den Kindern, anderen Familien und den päd. Fachkräften eine fröhliche und lehrreiche Kindergartenzeit zu er-
leben und aktiv mitzugestalten.

Seit August 2008 tragen wir den Zusatz Familienzentrum. Eine ausführliche Konzeption hierzu ist vorhanden.

Brünen, im März 2024

Susanne Wüpping
Kindergartenleiterin

Simone Borgmann
1. Vorsitzende

Karl-Hermann Hecheltjen
Geschäftsführer

Die „Mühlenbergkinder“ stellen sich vor

Das Leitbild des Trägers

Dem Träger der Einrichtung und dem pädagogischen Team der Kindertagesstätte „Mühlenbergkinder“ ist es ein besonderes Anliegen, die uns anvertrauten Kinder bei ihrer Auseinandersetzung mit der Welt zu unterstützen, unter Einbeziehung all ihrer Fähigkeiten und Stärken.

In unserer Einrichtung legen wir Wert darauf, die Kinder in ihrer Entwicklung zu selbstbestimmten und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen und zu stärken.

Sicherheit, Geborgenheit und tragfähige Beziehungen zu den Bezugspersonen sind die besten Voraussetzungen, damit ein Kind sich opti-
mal entwickelt und lernen kann. Neben der sorgsamen Eingewöhnung sind es wiederholende Rituale und Abläufe, die den Kindern Sicherheit im Alltag der Kita bieten. So stärken wir das kindliche Selbstvertrauen und unterstützen alle Kinder dabei, von und miteinander spielend zu lernen.

Unser Ziel ist es den Kindern und Eltern in allen Bereichen der Bildungswelten ein:e persönlicher Begleiter:in zu sein, „Das Recht des Kindes ist, so zu sein, wie es ist.“ (Janusz Korczak)

Gründung und Weiterentwicklung

Ansteigende Geburtenraten in den Jahren ab 1989 und der Zuzug von Familien führten in Brünen zu einer verstärkten Nachfrage nach Kindergartenplätzen. Das bisherige Angebot der evangelischen Kirchengemeinde mit 100 Plätzen war nicht mehr ausreichend.

Die von Eltern einer Spielgruppe für Kinder unter 3 Jahren in dieser Situation entwickelte Idee der Gründung eines Kindergartenvereins für Brünen wurde von Kommunalpolitikern und Stadtverwaltung von Anfang an unterstützt, da man in Hamminkeln bereits gute Erfahrungen mit Elternvereinen als Träger (Elterninitiativen) von Kindertageseinrichtungen gemacht hatte.

39 Eltern aus Brünen und Umgebung bildeten die Gründungsversammlung des „Kindergartenverein(s) Brünen“ am 12. Mai 1993, in der ein erster Vorstand gewählt wurde. Im gleichen Jahr war man auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten erfolgreich. Es zeichnete sich ab, dass in den Erdgeschossräumen der ehemaligen Hauptschule Um- und Anbauten für einen zweigruppigen Kindergarten durchgeführt werden sollten. Die Fertigstellung der Räume erfolgte im September 1994 und nach intensiven Vorbereitungen (Anschaffung der Ausstattung, Einstellung des Personals und Erarbeitung einer pädagogischen Konzeption) wurde der Kindergartenbetrieb am 1. Oktober 1994 unter der Trägerschaft des Kindergartenvereins aufgenommen. Am 7. Mai 1995 wurde unter großer Beteiligung von Kommunalpolitikern, Eltern und Kindern das Einweihungsfest nachgeholt.

In den Jahren 2000 – 2001 wurde der Kindergarten zur Verbesserung der pädagogischen Förder- und Betreuungsmöglichkeiten um einen Raum erweitert.
Außerdem mietete der Trägerverein eine leer stehende Wohnung im Obergeschoss der ehemaligen Hauptschule an. Seit dem Jahr 2009 begannen die ersten Planungen zur U3 – Betreuung. Durch Gespräche mit dem Jugendamt und der Stadt wurde nach einem sinnvollen Standort für die U3 – Gruppe gesucht. Aufgrund der engen Verhältnisse im Haupthaus entschied sich der Vorstand bewusst für eine externe Gruppe (Dependance). Ein höchst interessantes Objekt bot die ehemalige Mühle in Brünen. Nach Gesprächen mit dem Eigentümer der Mühle (Herr Heymann) stand der dritten Gruppe nichts mehr im Wege. Als Investor kümmerte er sich um die Grundsanierung, mit der Orientierung an den gesetzlichen Vorlagen.

Zu Beginn des Jahres 2013 war es endlich soweit und die Tätigkeit im U3 – Bereich konnte aufgenommen werden. 2016 fanden erneut Gespräche mit der Stadt Hamminkeln statt, den Kindergarten für 20 Kinder über drei Jahre zu erweitern und umzugestalten. Es wurden zwei neue Gruppenräume mit Nebenräumen angebaut, ein bisheriger Gruppenraum zum Kinderbistro umgebaut und weitere bauliche Verbesserungen durchgeführt.
Nach einer intensiven Bauphase konnte im Juni 2018 die dritte Gruppe der über 3-jährigen geöffnet werden.
Der Bereich der „Mühle“ für unter 3-jährige blieb unverändert. Nachdem im September 2019 die letzten Außenarbeiten der Fassade fertig gestellt und der Bauzaun abgebaut wurde, konnte auch der verbleibende Außenbereich des Kindergartens wieder genutzt werden. Hinzu kam eine Erweiterung des Außengeländes mit der Gestaltung einer Fahrzeugfläche.

Lage im Ort

Das Haupthaus des Mühlenbergkindergartens und das Familienzentrum liegen im Hamminkelner Stadtteil Brünen. Direkter Nachbar ist die Hermann-Landwehr-Grundschule, welche die meisten unserer Kinder nach der Kindergartenzeit besuchen. Der Sitz der Dependance befindet sich wenige Gehminuten vom Haupthaus entfernt. Die günstige Lage am Rande des Dorfkerns ermöglicht es der Einrichtung, gelegentlich die nahe liegenden Sporteinrichtungen, wie
Fußballplatz, Reithalle und Bolzplatz zu nutzen. Auch zum Wald, den wir regelmäßig besuchen, ist es kein langer Fußmarsch.

Kinder, Gruppengröße und -struktur

Alle Kinder, unabhängig von ihrer Religion, Herkunft oder von ihrem sozialen Status können den Mühlenbergkindergarten besuchen. Die Elternschaft kommt aus allen gesellschaftlichen Schichten.

Die päd. Fachkräfte betreuen in vier Stammgruppen ca. 80 Kinder im Alter von 0 – 6 Jahren. Aufgrund der gesetzlichen Regelungen nehmen wir Kinder ab null Jahren auf, können aber bei großer Nachfrage den Bedarf nicht immer decken. Daher erfolgt die Aufnahme der Kinder nach klaren Aufnahmekriterien, über die alle Eltern informiert werden (vgl. Aufnahmekriterien).
Bei der Aufteilung der Stammgruppen ist die Alters- und Geschlechtermischung ein wichtiges Kriterium.
Die Gruppen im Haupthaus tragen die Namen „Klatschmohn“ , „Pusteblume“ und „Sonnenblume“. In der Dependance befinden sich die „Gänseblümchen“.

Die Kinder unserer Einrichtung kommen sowohl aus dem unmittelbaren Umfeld des Kindergartens, dem Brüner Dorfkern als auch aus den weitläufigen Außengebieten mit einem Einzugsbereich von bis zu zehn Kilometern.

Aufnahmekriterien über 3-jährige

Bei der Entscheidung über die Aufnahme von Kindern in die Kita werden die individuellen Rahmenbedingungen der Tageseinrichtung (Gruppenstruktur, personelle Besetzung, räumliche Voraussetzungen) berücksichtigt. In der Tageseinrichtung können Kinder von Vereinsmitgliedern im Alter von drei Jahren bis zur Aufnahme in die Grundschule aufgenommen werden.

Für die Platzvergabe gilt die nachfolgende Rangfolge:

  1. Kinder aus Teilfamilien
    Die Berufstätigkeit alleinstehender Elternteile ist zur Existenzsicherung und zur Erhaltung eines Einkommens in der Regel erforderlich. Elternteile, die mit einem anderen Partner in häuslicher Gemeinschaft leben, werden bei der Platzvergabe wie Eheleute behandelt.
  2. Betreuung aus sozialpädagogischen Gründen
    Gemeint sind vorwiegend ergänzende erzieherische Hilfen wegen Erziehungsunfähigkeit oder Erziehungsschwäche der Eltern, Überlastung der Eltern aus gesundheitlichen oder familiären Gründen; zur Entscheidung, ob die vorgenannten Voraussetzungen erfüllt sind, ist die vorherige Kontaktaufnahme des Trägers mit dem Jugendamt erforderlich.
  3. Betreuung aus wirtschaftlichen Gründen
    Die Vergabe von Kindergartenplätzen ist auch an Kinder aus wirtschaftlich schwachen Familien möglich, wenn die Berufstätigkeit beider Elternteile nachweisbar damit begründet ist, dass das monatliche Einkommen bis zu 25 v.H. über dem Regelsatz der Sozialhilfe liegt.
  4. Aufnahme auf Grund eines Wohnungswechsel
    Zuziehende Kinder, die auf Grund ihres Alters und des Eintritts der Schulpflicht nur noch ein Jahr den Kindergarten besuchen können.
  5. Übrige Kinder
    Für alle übrigen Kindergartenplätze erfolgt die Aufnahme in der Reihenfolge nach dem Lebensalter; lebensältere Kinder haben Vorrang. Bei Kindern eines Schuljahrgangs erhalten die Kinder, die ein Geschwisterkind in der Kita haben Vorrang.
  6. Ausnahmen
    Es bleibt der Entscheidung des Trägers vorbehalten, bis zu vier Plätze bis zum Beginn des Kindergartenjahres frei zu halten, für Kinder, bei denen eine im v.g. Prioritätenkatalog vergleichbare Situation gegeben ist. Entsprechende Entscheidungen hat der Vereinsvorstand zu dokumentieren.

Ein Rechtsanspruch gegenüber dem Träger der Kindertageseinrichtung auf Aufnahme in die Kita besteht nicht.
Für jedes Kind ist mit der Aufnahme eine ärztliche Bescheinigung oder das Untersuchungsheft über Vorsorgeuntersuchungen abzugeben.

Aufnahmekriterien unter 3-jährige

Bei der Entscheidung über die Aufnahme von Kindern in die Kita werden die individuellen Rahmenbedingungen der Tageseinrichtung (Gruppenstruktur,
personelle Besetzung, räumliche Voraussetzungen) berücksichtigt.
In der Tageseinrichtung können Kinder von Vereinsmitgliedern im Alter von unter drei Jahren aufgenommen werden. Bei der Gruppenzusammensetzung ist eine ausgewogene Altersmischung zwischen den Jahrgängen zu gewährleisten. Die genehmigte und vorhandene Platzzahl von Kindern wird wie folgt verteilt:

  • 3 Plätze für Kinder unter einem Jahr
  • 3 Plätze für Kinder 1 – 2 Jahre
  • 4 Plätze für Kinder 2 – 3 Jahre

Maßgeblich für die Alterszuordnung ist das Alter des Kindes am Beginn des Kindergartenjahres (z.Zt.: 01.08.). Liegen für einen Jahrgang weniger Anmeldungen vor als Plätze vorhanden sind, werden zunächst lebensältere, dann nachrangig lebensjüngere Kinder aufgenommen.

Für die Platzvergabe gilt die nachfolgende Rangfolge:

  1. Kinder aus Teilfamilien
    Die Berufstätigkeit alleinstehender Elternteile ist zur Existenzsicherung und zur Erhaltung eines Einkommens in der Regel erforderlich. Elternteile, die mit einem anderen Partner in häuslicher Gemeinschaft leben, werden bei der Platzvergabe wie Eheleute behandelt.
  2. Betreuung aus sozialpädagogischen Gründen
    Gemeint sind vorwiegend ergänzende erzieherische Hilfen wegen Erziehungsunfähigkeit oder Erziehungsschwäche der Eltern, Überlastung der Eltern aus gesundheitlichen oder familiären Gründen; zur Entscheidung, ob die vorgenannten Voraussetzungen erfüllt sind, ist die vorherige Kontaktaufnahme des Trägers mit dem Jugendamt erforderlich.
  3. Betreuung aus wirtschaftlichen Gründen
    Die Vergabe von Kindergartenplätzen ist auch an Kinder aus wirtschaftlich schwachen Familien möglich, wenn die Berufstätigkeit beider Elternteile nachweisbar damit begründet ist, dass das monatliche Einkommen bis zu 25 v.H. über dem Regelsatz der Sozialhilfe liegt.
  4. Aufnahme auf Grund eines Wohnungswechsel
    Zuziehende Kinder, die auf Grund ihres Alters und des Eintritts der Schulpflicht nur noch ein Jahr den Kindergarten besuchen können.
  5. Übrige Kinder
    Für alle übrigen Kindergartenplätze erfolgt die Aufnahme in den jeweiligen Jahrgängen in der Reihenfolge nach dem Lebensalter; lebensältere Kinder haben Vorrang. Kinder, die ein Geschwisterkind in der Kita haben, haben einen Vorrang gegenüber Kindern des gleichen Jahrgangs.
  6. Ausnahmen
    Es bleibt der Entscheidung des Trägers vorbehalten, bis zu vier Plätze bis zum Beginn des Kindergartenjahres frei zu halten, für Kinder, bei denen eine im v.g. Prioritätenkatalog vergleichbare Situation gegeben ist. Entsprechende Entscheidungen hat der Vereinsvorstand zu dokumentieren.

Ein Rechtsanspruch gegenüber dem Träger der Kindertageseinrichtung auf Aufnahme in die Kita besteht nicht.

Pädagogische Fachkräfte

Die päd. Fachkräfte begleiten und fördern die Kinder im Kindergartenalltag. Sie schaffen eine anregende Umgebung für das Freispiel und regen parallel dazu, durch Angebote und Impulse, neue Spiel- und Lernprozesse an.

Bei allen Aktivitäten im Kindergarten spielt die Beobachtung der Kinder durch die päd. Fachkräfte eine wichtige Rolle. Sie dient den päd. Fachkräften als Anregung für geleitete oder freie Spielsituationen und zur Reflexion ihrer pädagogischen Arbeit. Wer Kinder genau beobachtet und ihr Verhalten reflektiert, kann sie individuell fördern und Bildung im Kindergarten praktizieren. Die verschiedenen Methoden der Beobachtung, Dokumentation und Reflexion sind im Kapitel 5 ausführlich beschrieben.

Ein wichtiger Bestandteil der familienergänzenden Arbeit ist der regelmäßige Austausch zwischen päd. Fachkräften und Eltern.

Im Mühlenbergkindergarten sind Voll- und Teilzeitkräfte beschäftigt. Der Betreuungsschlüssel liegt über den gesetzlichen Vorgaben des KiBiz (Kinderbildungsgesetz). Darüber hinaus werden wir stundenweise von einer Hauswirtschafterin und einer Alltagshelferin unterstützt. Außerdem unterstützen wir Praktikanten:innen in ihrer Ausbildung.

Öffnungszeiten und Betreuungsmöglichkeiten

Die Öffnungszeiten bei den Mühlenbergkindern werden nach Möglichkeit mit den Bedürfnissen der Eltern abgestimmt. Dafür werden alle Eltern bei der Anmeldung ihrer Kinder nach ihren Wünschen schriftlich befragt. Derzeit gelten folgende Öffnungszeiten (Stand:Februar 2024):

Montag bis Freitag: 7:30 – 16:30 Uhr

Während der Schulferienzeiten hat unsere Einrichtung durchgehend geöffnet.
Innerhalb eines Kindergartenjahres haben wir nur wenige Einzel-Schließungstage. Lediglich zwischen Weihnachten und Neujahr schließen wir mehrtägig.

Der Kindergarten bietet grundsätzlich für 35 und 45 Stunden Bucher die Möglichkeit der regelmäßigen und unregelmäßigen Übermittagsbetreuung der Kinder in der Zeit von 12:45 – 14:00 Uhr.

Die Mahlzeiten werden täglich frisch im Rahmen einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung von dem Caterer „der Hauskoch“ zubereitet und geliefert. Ein Mittagessen kostet 3,45 €.
Für die Dependance gelten individuelle Rahmenbedingungen für die Kinder, die altersbedingt noch nicht an der Verpflegung des Caterers teilnehmen können.

In den ersten 14 Tagen der Eingewöhnungsphase nach Aufnahme oder Wechsel ins Haupthaus findet zur Vermeidung von Überforderung beim Kind keine Über-Mittag-Betreuung statt. Das Kind muss bis 12.45 Uhr abgeholt werden und kann ab 14.00 Uhr wieder am Kita-Betrieb teilnehmen.

Pädagogische Grundsätze und Bildungsauftrag

Leitgedanke unserer pädagogischen Arbeit ist es, Kinder in der Entwicklung ihrer Gesamtpersönlichkeit zu unterstützen. Wir wollen ihre individuellen Talente und Möglichkeiten erkennen und ihre Kompetenzen stärken und schützen. Unser wichtigstes Ziel ist es, die Kinder zur größtmöglichen Unabhängigkeit vom Erwachsenen zu führen. Ein großes Augenmerk legen wir auf die Partizipation, bei dem alle Kinder zu aktiven Gestaltern und Akteuren ihrer Umwelt werden,
indem sie mitbestimmen. Wir möchten, dass sie zu Menschen werden, die eigenverantwortlich und selbstbewusst handeln und ihr kreatives Potential nutzen, um Ideen zu entwickeln, Phantasien zu entfalten und umzusetzen.

„Die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität ist Grundlage jedes Bildungsprozesses.“ (Bildungsvereinbarung NRW, 2003). Bildung verstehen wir daher auch ganz im Sinne der Bildungsvereinbarung, „… Kinder in allen ihren möglichen, …, Entwicklungsbereichen zu begleiten, zu unterstützen und herauszufordern.

Das Bild des Kindes

Kinder sind von Geburt an mit vielfältigen Kompetenzen ausgestattet und stellen von Anfang an individuelle Persönlichkeiten dar. Das wichtigste Ziel frühkindlicher Pädagogik ist es, die individuellen Kompetenzen jedes Kindes zu kennen und auf dieser Grundlage mit ihnen in Aktion zu treten.
Neugierde und Entdeckerfreude sind angeborene und wichtige Voraussetzungen für lebenslanges Lernen. Diese Lust auf „Neues“ gilt es zu bewahren und zu schützen.

Dieser pädagogische Grundsatz dient uns als Basis, unseren Alltag im Kindergarten zu gestalten.

Wir reichen Hände, die halten und auch loslassen können
Ohren, die zuhören und verstehen
Ein Mund, der zuspricht, begleitet und schweigen kann
Augen, die offen sind und auch mal ein „Auge zu drücken“ können
Ein Herz am rechten Fleck, das wärmt und schützt

In den Räumlichkeiten steht den Kindern genügend Raum und Material zur Verfügung, um als Forscher:innen und Entdecker:innen die Welt zu erleben und eigene Kompetenzen weiterzuentwickeln. Eine sanfte Eingewöhnung und die daraus entstehende Bindung zu den päd. Fachkräften bilden die wichtigste Grundvoraussetzung für ein vertrautes Miteinander (siehe Punkt Eingewöhnungskonzept)

„Kinder müssen sich verstanden, geliebt, versorgt, geschützt und beachtet fühlen, um zu wachsen und zu lernen.“

Grundwissen Krippenpädagogik

Das gemeinsame Handeln und Erleben im Alltag ist für unsere Kinder bedeutend wichtig. Sie erfahren Vorbilder, die die Freude am Tun mit ihnen teilen und somit nebenbei auch Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln.
Erwachsene, die auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen und sie aktiv an Handlungen teilhaben lassen, ermöglichen es den Kindern, ihre Selbstwahrnehmung (Ich-Kompetenzen) zu erweitern und sich auf die Umwelt einzulassen.

Der Kindergarten „Mühlenbergkinder“ arbeitet nach dem „teiloffenen Konzept“. Dieser Ansatz bietet ein umfassendes pädagogisches Fundament zur Umsetzung des Bildungsauftrages von Kindergärten. Dieser Prozess beginnt im Kindergarten schon mit dem ersten Kontakt. Der Einstieg in den Kindergarten ist sowohl für das Kind als auch dessen Eltern eine neue Situation. Für die Kinder beginnt ein Lebensabschnitt mit vielen neuen Anforderungen in einer Umgebung, die sehr differenziert von dem ihm vertrauten Zuhause ist.

  • Sie sind als Mutter und Vater für eine feste Zeit des Tages nicht unmittelbar verfügbar
  • Ihr Kind muss Vertrauen zu neuen Bezugspersonen aufbauen, die gleichzeitig für viele andere Kinder da sind
  • Es soll Beziehungen zu einer Gruppe von anderen Kindern entwickeln
  • Es muss neue Regeln lernen, z.B. das Spielzeug gehört nicht Einzelnen, sondern Allen
  • Ihr Kind muss sich an einen neuen Tagesrhythmus anpassen

Jedes Kind braucht seine eigene Zeit für die Eingewöhnung. In diesem Prozess wollen wir den Familien helfen, indem wir folgendes anbieten:

  • Aufnahmegespräche
  • Infoabende
  • Erstgespräche
  • Tür- und Angelgespräche
  • Individuelle Betreuungszeiten in der Anfangsphase
  • Intensive Eingewöhnungsphase in engem Kontakt mit der Familie, in Anlehnung an das „Berliner Eingewöhnungsmodell“

Eingewöhnungskonzept

Vor Beginn der Aufnahme bzw. vor dem Übergang von der U3-Gruppe ins Haupthaus werden die Eltern zu einem Erstgespräch in den Kindergarten eingeladen oder es besteht die Möglichkeit eines Hausbesuches.
Die Bezugserzieher:innen können sich so einen ersten Eindruck über die bisherige Entwicklung verschaffen und individueller auf jedes Kind eingehen. Nun wird in Anlehnung an das sogenannte „Berliner Modell“ der „sanfte Übergang“ vom Elternhaus in die Einrichtung erfolgen. Wir geben dem zu betreuenden Kind und seinem Elternteil die notwendige Zeit der Eingewöhnung und des Beziehungsaufbaus.

Dies ist am ehesten gewährleistet, wenn die Gewöhnung an die neue Umgebung, die anderen Kinder und die noch nicht vertrauten Erwachsenen langsam und unter Begleitung des „sicheren Hafens“ der Eltern vonstatten geht.
Das Berliner Modell wurde vom Institut für angewandte Sozialforschung (INFAS) entwickelt und findet seit Jahren praktische Anwendung.
Es ist kein starres Programm, sondern dient als Orientierungsrahmen für die Übergangszeit vom Elternhaus in die Tagesbetreuung. Der zeitliche Umfang des Beziehungsaufbaues gestaltet sich individuell verschieden. Orientiert am zu beobachtenden Verhalten des Kindes und in Reflexion mit den Eltern entscheiden wir, wie lange eine Begleitung notwendig ist und wie viel Zeit das Kind schon alleine verbleiben kann.

Das „teiloffene Konzept“

Seit seiner Eröffnung 1994 arbeitet der Kindergarten „Mühlenbergkinder“ nach dem „teiloffenen Konzept“. Bei der teiloffenen Arbeit ist die Zugehörigkeit der Kinder zu einer Stammgruppe teilweise aufgehoben. Die Kinder melden sich morgens bei einer päd. Fachkraft, die den Flur betreut und treffen sich zum Morgenkreis im jeweiligen Gruppenraum. Dort werden auch Geburtstage und einige Feste im Jahresverlauf gefeiert. Überwiegend selbständig wählen die Kinder nach ihren Interessen und Neigungen, freie Spielsituationen, in einer Umgebung, die ihrer Neugier und Phantasie entspricht. Das heißt, sie wählen selbst, wo, was und mit wem sie spielen wollen.

Die Kindergartenräume sind verschiedenen Funktionsbereichen zugeordnet und entsprechend gestaltet.

Die Kinder haben in unserem Kindergarten einerseits viel Platz, ein großes Materialangebot und verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten, um selbst schöpferisch zu sein und eigene Ideen umzusetzen. Andererseits vermittelt die Gruppenstruktur besonders den jüngsten Kindern die Sicherheit und Orientierung, die sie im Kindergartenalltag brauchen. Außerdem ist die Kleingruppe ein idealer Ort, gruppendynamische Prozesse zu erfahren und soziales Miteinander zu lernen.

Freispiel – der Schwerpunkt unserer Arbeit

Das Freispiel hat eine zentrale Bedeutung in der „teiloffenen Kindergartenarbeit“ und stellt für uns einen Schwerpunkt der Arbeit da. Es findet nach unseren Vorstellungen parallel zu gezielten Angeboten und Aktivitäten während des ganzen Tages statt und bietet den Kindern Wahlmöglichkeiten. Das Spiel gehört wesentlich zur kindlichen Entwicklung und ist die angemessene Form kindlicher Auseinandersetzung mit der Welt. Für ein Kind ist das Spiel eine ernsthafte Tätigkeit.

Im freien Spiel lernen Kinder:

  • Unter verschiedenen Möglichkeiten zu wählen und zu entscheiden
  • Ihren Körper zu beherrschen, einzusetzen und sich einzuschätzen
  • Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen
  • Sich zu beschäftigen, nicht beschäftigt zu werden
  • Möglichkeiten kennen, Erlebnisse und Ängste zu verarbeiten (Rollenspiel)
  • Sich in unterschiedlichen Situationen aufeinander einzustellen
  • Anweisungen anderer anzunehmen und Anweisungen zu geben
  • Sich aufmerksam und konzentriert Dingen zuzuwenden
  • Genau zu beobachten und Handlungen zu folgen
  • Mit anderen etwas gemeinsam zu tun
  • Fremde und eigene Bedürfnisse auszuhandeln
  • Einen großen Wortschatz kennen und anzuwenden
  • Sich kreativ mit der Welt auseinanderzusetzen

Im Spiel entwickeln sich Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeit. In der Freispielsituation suchen sie aus, was sie mit wem, wo und wie lange spielen. Sie können das tun, was ihnen am meisten entspricht. Durch ausdauerndes freies Spiel erweitert das Kind Fähigkeiten, die Grundlagen zur Lebensbewältigung und speziell für das schulische Lernen bilden. Diese Fähigkeiten sind wichtig, um neuen und unbekannten Anforderungen gewachsen zu sein. Wir sehen das Spiel nicht als Alternative, sondern als Grundlage zum Lernen! Lernfähigkeit setzt Spielfähigkeit voraus! Aus diesem Grund schaffe wir mit Freiheit und Zeit die wichtigsten Voraussetzungen für selbstbestimmtes, phantasievolles, und bewegungsreiches Spiel.

„Das Spiel ist die Arbeit des Kindes“

Maria Montessori

Räumlichkeiten

Die Räumlichkeiten für Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt befinden sich in einem ehemaligen Schulgebäude mit baulicher Erweiterung.

Der Eingangsbereich ist der zentrale Ort für Eltern. Hier finden sie wichtige Informationen rund um den pädagogischen Alltag.


Wir sind eine straßenschuhfreie Einrichtung, von daher hat jedes Kind im Eingangsbereich sein Schuhfach. Ebenfalls können Stiefel im Stiefelregal abgestellt werden.

Im Flur, der vom Eingang aus nach rechts und links zu begehen ist,
gibt es für jedes Kind einen eigenen Garderobenhaken mit genügend
Stauraum für persönliche Dinge wie z.B. Jacke, Matschhose, usw.
Hier finden sie eine päd. Fachkraft als Ansprechpartner für die Belange
ihres Kindes.

Das Sofa bietet den Eltern in der Bring- und Abholphase die Möglichkeit zum Verweilen, evtl. bei einer Tasse Kaffee vom Elterncafe.

Das Büro befindet sich zentral am Eingangsbereich

In einem Flurbereich ist die Musikecke, in der die Kinder auf den Instrumenten experimentieren und Lieder begleiten können.

In den Sanitärräumen befinden sich Waschrinnen, sowie Kindertoiletten. Neben der täglichen Pflege der Händehygiene, können die Kinder diesen Raum zum Matschen und Experimentieren mit Wasser und Schaum nutzen.

Im Wickelraum befindet sich der Pflegebereich mit einer Dusche und
einem behinderten gerechtem WC.

Im Bistro sind alle Kinder zum Frühstück, Mittagessen oder zur Snackrunde gerne gesehen.

Die verschiedenen Gruppen- und Nebenräume sind in unterschiedliche Funktionsbereiche eingeteilt:

Pusteblume

Der Nebenraum der Pusteblume bietet Raum zum Verkleiden und zum Rollenspiel.

Die Pusteblumengruppe bietet Platz zum Bauen.
In der Mittagszeit wird sie zum Schlafen und Ruhen genutzt.

Klatschmohn

In der Klatschmohngruppe haben die Kinder die Möglichkeit, Gesellschaftsspiele zu spielen und zu puzzeln.

Der Nebenraum wird als Multifunktionsraum genutzt.

Sonnenblume

Die Sonnenblumengruppe ist der Kreativbereich der Einrichtung.

Der Nebenraum wird als Werkraum genutzt.

Mehrzweckhalle

Die Mehrzweckhalle stellt den Bewegungsbereich dar und bietet mit Schaukeln, Hängematten und Wippen ausreichend Platz zum Toben, Klettern und Spaß haben.

Bällebad

Das Bällebad lädt ebenfalls zum Spielen und Toben ein.

Der Außenbereich

Angeschlossen an unserem Gebäude befindet sich unser Außenspielgeländemit vielfältigen Spielmöglichkeiten. Kletter- und Balanciermöglichkeiten, Sandkasten, Grasflächen, Fahrbereiche für Bobbycar, Dreirad und Co, sowie eine Matschecke fördern die körperliche Entwicklung und tragen zum Wohlbefinden bei. Sonnenschutzflächen werden eingerichtet und Wasserspielmöglichkeiten angeboten.

Angebote, Impulse und Projekte

Die pädagogischen Angebote stehen immer in einem Sinn- und Lebenszusammenhang für die Kinder. Im Rahmen der Partizipation werden Wünsche und Interessen der Kinder gleichwertig mit aufgegriffen. Diese orientieren sich an den Interessen der Kinder, an den Jahreszeiten oder an anderen Situationen aus dem kindlichen Alltag. In diesem Sinne wird z.B. das große Interesse am Bauernhof zum Thema des Karnevalfestes.
Innerhalb des Freispiels bieten die päd. Fachkräfte den Kindern freie und geleitete Aktivitäten an, die ihnen zum Beispiel das Thema „Herbst“ bei einem Spaziergang im Wald, am Maltisch, beim Vorlesen, in der Mehrzweckhalle oder am Frühstückstisch nahe bringen. Dabei stehen die Talente, Fähigkeiten und Interessen von Kindern und päd. Fachkräften im Mittelpunkt. Neugier und Interesse werden geweckt, die Kinder lernen sich mit Unbekanntem vertraut zu machen und an Neues heranzutasten.

Die päd. Fachkräfte arbeiten bei der Durchführung der Angebote nach den methodischen Aspekten des „teiloffenen Konzepts“. Grundsätzlich stehen den Kindern dabei neben dem Freispiel auch die geleiteten Aktivitäten zur Wahl. Sie werden von den päd. Fachkräften motiviert entsprechend ihres Alters und ihrer Entwicklung an einem Angebot teilzunehmen. Um den Überblick zu bewahren, arbeiten die päd. Fachkräfte hier mit Angebotslisten, auf denen die Teilnahme der einzelnen Kinder eingetragen wird. Diese Listen dienen auch der Beobachtung von Vorlieben und Abneigungen der Kinder.

Eine weitere Form der geleiteten Aktivitäten stellen die Projekte dar. Projekte können sich aus verschiedenen Bereichen ergeben. Die päd. Fachkräfte greifen zum Beispiel besondere Vorlieben und Interessen der Kinder auf, und behandeln diese in einer Kleingruppe, als thematischen Schwerpunkt über einen längeren Zeitraum. So können sich Fußballfans, Pferdenärrinnen oder kleine Musiker eine Zeit lang ganz besonders intensiv mit ihrem Lieblingsthema beschäftigen. Intensive Beobachtung von Spielverhalten, Beziehungen untereinander, Vorlieben und Abneigungen, Aktion und Reaktion und Äußerungen der Kinder sind Voraussetzungen für ein erfolgreiches Projekt.

Ernährung

Die Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern. Gerade die ersten Lebensjahre sind prägend für das Ernährungsverhalten. Deswegen sollte frühzeitig damit begonnen werden, Kinder an ein gesundes Trink- und Essverhalten heranzuführen. Es ist nachgewiesen, dass Kinder grundsätzlich eine positive Einstellung zum Essen haben. Sie sind aufgeschlossen in Bezug auf Lebensmittel, probieren gerne und haben ein natürliches Sättigungsgefühl. Essen und Trinken bieten den Kindern vielfältige Zugänge für Bildungsprozesse, denn Ernährungswissen ist Wissen um Natur, Nahrungsmittel, ihre Herkunft und die Bedeutung für den Menschen.

Wir achten auf eine ausgewogene Ernährung. Im Vordergrund steht für uns eine entspannte und gute Atmosphäre. Beginnend mit dem Frühstück geben wir den Kindern die Gelegenheit in einer geselligen und willkommenen Atmosphäre den Tag zu beginnen. Die Kinder entscheiden, ob und wann sie frühstücken möchten. Außerdem entscheiden sie, mit wem sie essen möchten. Dadurch geraten die Kinder nicht unter Druck, ihre Spielideen abzubrechen und können sich entspannt dem Frühstück widmen.
Altersentsprechend kann sich jedes Kind, dass was es essen möchte selbst vom Buffet nehmen. Eine pädagogische Fachkraft begleitet sie indivduell dabei. Zusätzlich bieten wir täglich frische Milch zum Frühstück sowie Wasser an. Wasser steht den Kindern natürlich ganztägig zur Verfügung. Gemeinsam mit den Kindern gehen wir im örtlichen Supermarkt für unser Frühstück einkaufen. Über örtliche Anbieter beziehen wir Milch, Obst und Gemüse.
Wir thematisieren, was gesunde Lebensmittel sind und warum es wichtig ist darauf zu achten, sich vollwertig zu ernähren. Hierbei orientieren wir uns an der Ernährungspyramide. Unser Buffet bietet alle sechs Ernährungsgruppen, so dass hier eine ausgewogene Mahlzeit gewährleistet ist.

Zu besonderen Anlässen, wie beispielsweise Ostern oder Nikolaus veranstalten wir ein gemeinsames Frühstück in den Stammgruppen.

Wir wünschen uns für Ihr Kind in der Kita eine ausgewogene und gesunde Ernährung und verzichten daher auf Süßigkeiten und süße Getränke.
Bei Festen und Feiern sowie bei den Geburtstagen der Kinder machen wir jedoch Ausnahmen. Bei diesen besonderen Anlässen entscheiden die Kinder, was sie essen möchten zum Beispiel, Eis oder selbst gebackenen Kuchen, den sie mit einer päd. Fachkraft im Kindergarten herstellen.

Unser abwechslungsreiches und ausgewogenes Mittagessen wird täglich und in Buffettform vom Caterer „der Hauskoch“ (www.derhauskoch.de) zu bereitet. Hierbei gelten die Grundsätze der gesunden Ernährung, die wir gemeinsam einhalten. Zum Beispiel 2x die Woche Fleisch, Vollkornprodukte, Gemüse und Salatbeilagen. Zum Nachtisch gibt 2x die Woche Obst und an den anderen Tagen Süßspeisen. Wir berücksichtigen religiöse und kulturelle Gewohnheiten unserer Kinder und Familien. Bei Kindern mit Lebensmittelunverträglichkeiten werden diese natürlich mit berücksichtigt.

Die Mahlzeiten sollen etwas Schönes für die Kinder sein. In einer ruhiger Atmosphäre können sie ihr Essen genießen. Auch hier leben wir Partizipation. Jedes Kind entscheidet, was und wieviel es ißt. Wir motivieren die Kinder Lebensmittel zu probieren und respektieren, wenn sie dies nicht möchten. Am Nachmittag wird eine Snackrunde zubereitet. Hierbei steht den Kindern eine Auswahl an frischen Obst und Gemüsensorten bereit.

Ruh- und Schlafphasen

Der Übergang in die Ruhepause/Schlafphase

Wenn das Mittagessen abgeschlossen ist, beginnt die Ruhephase. Die Klatschmohn- , Sonnenblumengruppe und der Flur stehen den Kinder für ruhige und entspannte Tätigkeiten zur Verfügung.
In dieser, aufgrund von Müdigkeit sehr anstrengenden Phase, unterstützen die pädagogischen Fachkräfte die Kinder bei Bedarf beim Umziehen. Diejenigen, die einen Schlafanzug dabei haben, ziehen diesen nun an. Bei allen Anderen achten die pädagogischen Fachkräfte darauf, dass unbequeme, verschmutze oder nasse Kleidung ausgezogen wird.

Mittagsschlaf

In einem angemessenen temperierten, gelüfteten und abgedunkelten Raum ,der Pusteblumen steht für jedes Kind ein Schlafplatz zur Verfügung.

Eine pädagogische Fachkraft begleitet die gesammte Schlafphase. Die Kinder, die von alleine aufwachen, können sich mit Hilfe der pädagogischen Fachkraft umziehen und werden wieder ins Freispiel übergehen.
Um 14.00 Uhr werden natürliche Lichtquellen in den Raum gelassen. Die Kinder werden aus dem Mittagsschlaf nicht geweckt.

Folgende Kinder werden zum Mittagsschlaf eingeladen:

  • jüngere Kinder, die nach dem Empfinden und Einschätzung der päd. Fachkräfte müde sind (z.B. nach einem langen Waldtag)
  • Kinder, die den Wunsch zum Ruhen äußern

Diese Kriterien obliegen einer guten Beobachtung der pädagogischen Fachkräfte, sowie dem regelmässigen Austausch der Kolleginnen untereinander und mit den Eltern.

Partizipation

„Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden“.

(Richard Schröder

Für uns heißt dies, die Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die ihre Person betreffen, mit einzubeziehen und sie an vielem, was das alltägliche Zusammenleben betrifft, zu beteiligen, so dass die Kinder ihren Alltag in unserem Kindergarten aktiv mitgestalten können. Wir nehmen die Kinder ernst, trauen ihnen etwas zu, nehmen Rücksicht auf Ängste, Gefühle und Interessen. Wir kommen ihnen mit Achtung, Wertschätzung und Respekt entgegen. Wenn Kinder dies selbst erfahren sind auch sie in der Lage anderen Menschen mit Respekt und Achtung zu begegnen.

Wir versuchen somit ein Vorbild im Umgang mit den Kindern, Eltern und den päd. Fachkräften zu sein. Wir lehren die Kinder Entscheidungen zu treffen und ihre eigenen Interessen zu vertreten, Kompromisse einzugehen, zu erarbeiten und auch zu diskutieren. Dadurch machen die Kinder zahlreiche Erfahrungen.

Beispiele hierfür sind:

  • Bedürfnisse in Worte fassen
  • Meinung bilden / andere Meinungen tolerieren
  • Konflikte bewältigen / lösen
  • Gesprächsdisziplin zuhören / aussprechen lassen
  • Gefühle, Interessen, Wünsche, Kritik erkennen, äußern und begründen
  • Gemeinsame Entscheidungen treffen
  • lernen Demokratische Entscheidungen anzunehmen
  • Aufgaben lösen / gemeinsam oder alleine
  • Verantwortung für sich und andere übernehmen

Die Beteiligung der Kinder geschieht im täglichen Umgang miteinander. Sie lernen z.B. im Freispiel was und mit wem sie spielen wollen. Während eines Morgenkreises wird die Demokratie gelebt d.h. der Kreis wird gemeinsam gestellt. Spiele, Lieder und Gespräche werden miteinander gewählt und dabei auch Regeln eingehalten. Bei Gesprächen kann jeder etwas sagen, jedem wird zugehört. Dadurch werden die Kinder ermutigt ihre Bedürfnisse in Worte zu fassen (Was war gut/ nicht so gut? Was könnte man ändern?) Dies ist nur ein kleiner Auszug der vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten die den Kindern in unserer Einrichtung ermöglicht werden, um sie im Alltag einzubinden.

Beschwerdemanagement

Beschwerdemanagement heißt bei uns:

  • Vorschläge sind willkommen
  • Bedürfnisse werden wahrgenommen
  • Unzufriedenheit darf geäußert werden
  • Umgangskultur wird weiterentwickelt
  • Beschwerderecht ist etabliert
  • Zuständigkeiten sind benannt
  • Beschwerdeverfahren sind geregelt

Unser Beschwerdemanagement ist ein wesentliches Element unseres Qualitätsmanagements. Zugleich ist es ein Bestandteil unserer Umgangskultur, die vor allem geprägt ist von den Wertvorstellungen, die aus unserem Menschenbild resultieren. Über die Weiterentwicklung der Qualität hinaus sehen wir unser Beschwerdemanagement als einen Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit an, weil in diesem Verfahren Lernprozesse und Kompetenzentwicklung der Kinder erfolgen.

Weiter werten wir unser Beschwerdemanagement als ein Verfahren für eine konstruktive Kommunikation mit den Eltern, dem Träger und anderen mit unserem Kindergarten befassten Personen. Schließlich sehen wir den Nutzen des Beschwerdemanagements in einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Kommunikations- und Kooperationsprozesse im Team.

Beschwerdemanagement für Kinder

Beschwerden, ganz egal von wem sie kommen, sind in der Regel kein Thema, mit dem sich Menschen gerne auseinandersetzen. Dies gilt – auf den ersten Blick – auch für die Beschwerden von Kindern. Bei einem zweiten Blick ist es uns jedoch wichtig, die Kinder dazu anzuregen, ihre Meinung kund zu tun und sie auch anzuregen, sich zu „beschweren“.

Hinter jeder Beschwerde sehen wir nicht nur den (negativen) „Hinweis“ auf Verbesserungswürdiges, sondern auch ein Entwicklungspotential – für Kinder, die Fachkräfte und unsere gesamte Einrichtung. Ein Beschwerdeverfahren zu leben bedeutet für uns, sich auf den Weg zu machen, die Bedürfnisse und Anliegen der Kinder bewusst wahr zu nehmen und sie zu einem Ausgangspunkt für unser pädagogisches Handeln zu machen. Der positive Blick auf die Beschwerden der Kinder sensibilisiert uns und ermöglicht gleichzeitig einen Perspektivenwechsel. Dieser führt fast zwangsläufig zu einer stetigen Reflexion der be-stehenden Strukturen und Abläufe in unserem Kindergarten, aber auch dem eigenen Verhalten aller Mitarbeiter:innen.

So trägt die Verankerung eines Beschwerdeverfahrens für Kinder dazu bei, den Kindern zu ermöglichen, ihre Rechte wahrzunehmen, zu vertreten und gemeinsam mit anderen umzusetzen. Die strukturelle Verankerung von Beschwerde- und Mitwirkungsrechten der Kinder ist ein wesentlicher Bestandteil eines präventiven Konzeptes, das den Kinderschutz zum bewussten pädagogischen Handlungsfeld macht. Mit der Implementierung eines solchen Beschwerdeverfahrens für Kinder erfüllen wir nicht nur die rechtlichen Anforderungen, sondern wir gehen weg von einer Pädagogik für Kinder hin zu einer Pädagogik mit Kindern.

Im Alltag unterscheiden wir bei den Kindern zwischen zwei Formen von Beschwerden:

  • Verhinderungsbeschwerden – häufiger Hintergrund sind Grenzverletzungen
    Bei Verhinderungsbeschwerden geht es darum, andere Personen darauf aufmerksam zu machen, dass sie eine Grenze überschreiten. Diese Beschwerden sollen ein „Stopp-Signal“ setzen und verhindern, dass ein anderer die empfundene Grenzüberschreitung fortsetzt. Verhinderungsbeschwerden sind somit eine Sofortmaßnahme und richten sich immer direkt an der Verursacher. Sie signalisieren: „Hör auf damit!“ Mit hilfe von Verhinderungsbeschwerden können Kinder auch gegenüber Erwachsenen ein Stopp-Signal setzen.
  • Ermöglichungsbeschwerden – dahinter steht der Wunsch nach einer Veränderung
    Bei dieser Beschwerdeform geht es nicht um die Verhinderung, sondern eher darum, eine Veränderung bzw. eine neue Situation herbeizuführen. Diese Form der Beschwerde geht über das Stopp-Setzen hinaus. Sie verhindert kein Verhalten und kehrt dann zum Ausgangspunkt zurück, sondern lässt etwas Neues entstehen. Die Bearbeitung von Ermöglichungsbeschwerden führen häufig zu Veränderungen unserer Kindergartenstrukturen, der Raumgestaltung oder einer Veränderung im Tagesablauf. Ermöglichungsbeschwerden beziehen sich im Kindergartenalltag auf ganz unterschiedliche Bereiche:
    • Beschwerde über das Verhalten von anderen Kindern:
      „Der Marius ärgert uns immer!“
      „Die Kleinen lassen immer das Spielzeug draußen liegen und wir müssen dann ganz viel aufräumen!
    • Beschwerde über das Verhalten von Erwachsenen (Fachkräfte/Eltern):
      „Mama hat mir heute gar nicht Tschüß gesagt!“
      „Das ist voll unfair, du hast gesagt, dass wir aus der Mehrzweckhalle raus müssen!“
    • Beschwerden über das Materialangebot:
      „Schon wieder ist der rosa Glitzer leer, davon gibt es nie genug!“
    • Beschwerden über die Kindergartenstruktur:
      „Wir wollen aber jetzt noch keinen Morgenkreis machen!“
      „Warum kann ich heute nicht im Werkraum hämmern?
    • Beschwerden über die Raumgestaltung:
      „Auf dem Bauteppich ist viel zu wenig Platz!“
      „Im Kreativbereich kann ich nichts stehen lassen!“

Umsetzungsmöglichkeiten und Methoden um die Beschwerden von Kindern wahrzunehmen:

  • Dialoge auf Augenhöhe
    Die Art und Weise der Kommunikation hat eine große Bedeutung im Beschwerdeprozess. Es geht dabei nicht nur um das gesprochene Wort, sondern auch um Gestik, Mimik und die Fähigkeit des Zuhörens. Die Dialoge werden so gestaltet, dass versucht wird, zu verstehen. Fragen wie „worum geht es dir?“ und „was heißt das für dich?“ versuchen zu verstehen und die Sichtweise des Kindes einzunehmen. Als Fachkräfte nehmen wir eine Haltung des „noch-nicht-wissens“ ein, d.h. Annahmen, Bewertungen und Belehrungen werden bewusst zurückgehalten. Wir begegnen den Kindern aktiv und wertschätzend, wir lassen uns auf die Kinder ein und sind aufmerksam und interessiert an dem, was sie signalisieren. Dies geschieht durch Blickkontakt und durch Resonanz auf wahrgenommene Signale der Kinder. Durch unser Verhalten und die Form des Zuhörens haben die Kinder die Möglichkeit, eigene Gedanken, Gefühle und Bedürfnis se zu ordnen.
  • Abfrage
    Eine Art der Abfrage ist z.B. die Ampelabfrage mit roten und grünen Karten. Oder jedes Kind bekommt einen Muggelstein und darf diesen zu Fragen der Erwachsenen entsprechend ablegen und auf diese Weise Stellung beziehen. Diese Methode steigert auch das Interesse der Kinder, zu eigenen Fragen eine Rückmeldung von der Gruppe zu bekommen.
  • Interview
    Bei einem Interview werden einzelne Themenbereiche anhand von gezielten Fragestellungen, meist in der Eins-zu-eins-Situation, erfragt. Hierbei können wir über die konkrete Meinungsabfrage hinaus genauer nachfragen und die jeweiligen Gründe und Motive besser kennenlernen und beleuchten.

Beschwerdemanagement für die Mitarbeiter:innen

Für eine gute Atmosphäre und ein gutes Betriebsklima, welche die Basis für eine gute Zusammenarbeit darstellen, ist es unabdingbar, dass auch die Mitarbeiter:iinnen die Möglichkeit haben und nutzen, Beschwerden anzusprechen, zu bearbeiten und wenn möglich zeitnah aus der Welt zu schaffen.
Aus diesem Grund nutzen wir verschiedene Möglichkeiten, diese anzusprechen:

  • Das Mitarbeiter:innengespräch mit der Leitung oder dem Träger
  • Die Teamsitzung oder Großteamsitzung
  • Ein persönliches Gespräch mit der Leitung oder einer:m Mitarbeiterin:in
  • Supervision
  • Kollegiale Beratung und Unterstützung
  • Unterstützung bei der Leitung oder dem Träger

Beschwerdemanagement für Eltern

Die Elternarbeit in unserem Kindergarten ist geprägt von Offenheit und Akzeptanz, was unserem gemeinsamen Bildungsauftrag unterstützen
soll und eine Zusammenarbeit „Hand in Hand“ zum Wohle des Kindes mit sich bringt. Diese Haltung führt dazu, dass wir Beschwerden von Seiten der Eltern als einen wichtigen Teil der Erziehungspartnerschaft betrachten, ihnen kompetent und sachlich begegnen und die Eltern in den Prozess der Beschwerdebearbeitung soweit es geht einbeziehen. Unser Beschwerdemanagement für Beschwerden von Seiten der Eltern zeichnet sich aus durch:

  • Elternbefragungen ( beispielsweise nach Elterngesprächen)
  • Fachkompetenz durch die pädagogischen Mitarbeiter:innen und der Leitung. Durch einen positiven Blick auf die Beschwerde; jede Beschwerde ist „ein Geschenk“, bei dem uns der Andere seine Meinung „schenkt“
  • Wertschätzender Umgang zwischen Eltern und Mitarbeiter:innen im Alltag
  • Regelmäßige Elterngespräche, wenn möglich mit beiden Elternteilen zusammen
  • Genügend Raum für Tür- und Angelgespräche
  • Hospitationen und Begleitung bei Aktionen im Alltag z.B. Ausflüge, Feste, Projekte
  • Supervision und kollegiale Beratung
  • Unterstützung durch den Träger oder die Fachberatung

Nicht immer gelingt es, von Seiten der Eltern eine Beschwerde persönlich an die päd. Fachkraft heranzutragen. In diesem Fall steht der Elternbeirat als Bindeglied zwischen beiden Parteien zur Verfügung und kann für Gespräche angefragt werden. Auch Beschwerden, die an die Leitung oder den Träger herangetragenwerden, werden nach dem Beschwerdemanagement bearbeitet.

Eine weitere Möglichkeit seine Beschwerde einzureichen ist die schriftliche Form. Hierzu steht im Flur der Einrichtung ein Lob, Kritik und Anregungsfach, in der die Eltern ihre geschriebenen Dinge legen können. Das Fach wird regelmäßig von der Leitung geleert.

Das „teiloffene Konzept“

Nach unserem Leitgedanken, die Kinder in der Entwicklung ihrer Gesamtpersönlichkeit zu unterstützen, vermitteln wir Bildung auf vielfältige Weise. Uns geht es dabei nicht nur um die Aneignung von Fertigkeiten und Wissen, sondern um einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz. Um das zu verdeutlichen, haben wir sechs Entwicklungsbereiche definiert:

  • Persönlichkeitsentwicklung und Sozialverhalten
  • Alltagsintegrierte Sprache
  • Bewegung
  • Spielen und Gestalten
  • Natur und kulturelle Umwelt (en)
  • Pflege

Im Kindergartenalltag sind diese Bereiche nicht getrennt, sondern greifen ineinander. Die folgenden Ausführungen zeigen, wie die konkrete pädagogische Arbeit unseres Kindergartens in den unterschiedlichen Entwicklungsbereichen aussieht.

Persönlichkeitsentwicklung und Sozialverhalten

Vom ersten Tag an bringt jedes Kind seine eigene Persönlichkeit mit in die Kindertagesstätte.
Im Laufe der Eingewöhnung nähern wir uns dem Kind und holen es dort ab, wo es steht. Wir nehmen seine Gefühle (nonverbal/verbal) ernst und gehen darauf ein. Gemeinsam finden wir dafür Worte. Gruppendynamische Prozesse werden unterstützt und begleitet.

Das Ziel unserer Arbeit sind eigenverantwortlich, handelnde, selbstbewusste, kreative und fantasievolle Kinder. Dazu gehört eine stabile Persönlichkeit und die Fähigkeit, in angemessener Weise miteinander umzugehen.

Kinder brauchen und lieben Rituale. Das Wiederholen bestimmter Tätigkeiten stellt für sie Sicherheit und Orientierung dar. Rituale strukturieren den Tages- und Jahresablauf. Bei uns sind z.B. die Begrüßung am Vormittag oder der Morgenkreis solche Rituale.

Ein weiteres wichtiges Ritual ist das Frühstück. Es ist offen und gleitend gestaltet, das heißt innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (7:30-10:30 Uhr) bedienen sich die Kinder am Frühstücksbuffett. Dieses wird vom Kindergarten vorbereitet.
Die Kinder gehen mit einer päd. Fachkraft regelmäßig einkaufen und haben die Möglichkeit mit zu entscheiden, was es zum Frühstück gibt. Neben verschiedenen Broten, Aufschnitt, Käse und Aufstrichen steht den Kindern eine Müslibar, frisches Obst und Gemüse zur Verfügung. Uns ist es wichtig, den Kindern ein ausgewogenes Frühstück anzubieten.
In lebenspraktischen Dingen wie beispielsweise das Ankleiden oder der Toilettengang werden die Kinder ebenfalls in ihrer Selbstständigkeit unterstützt.

Auch Regeln und Absprachen sorgen für Sicherheit und Orientierung. Sie dienen dazu, das Zusammenleben zu erleichtern. Ein Beispiel dafür ist unsere so genannte „Rot-Grün-Regelung“: An den Türen verschiedener Funktionsräume hängen Rot-Grün-Schilder. Rot bedeutet „Stopp“ und Grün bedeutet „Eintreten erlaubt“. Hintergrund für diese Regelung ist es, einzelnen Kleingruppen das ungestörte Spiel in einem Raum zu ermöglichen. Dies erklären die päd. Fachkräfte den Kindern, da es wichtig ist, das diese den Sinn der Regeln und Absprachen auch nachvollziehen können. Grundsätzlich sind Regeln keine Dogmen, sondern veränderbar (Partizipation). Halten die Kinder die Regeln nicht ein, so stehen die Konsequenzen immer in einem direkten Zusammenhang mit dem Regelverstoß. Wird z.B. in der Kuschelecke getobt, muss das Kind den Raum verlassen und die päd. Fachkräfte bieten ihm an, in die Mehrzweckhalle zu gehen. Generell achten die päd. Fachkräfte auf eine angemessene Form der Ansprache.

Zum sozialen Miteinander zählt auch die Konfliktbewältigung. Streit unter Kindern ist etwas Normales. Wir unterstützen die Kinder darin, Konflikte eigenständig zu lösen. Deshalb greifen die päd. Fachkräfte nur ein, wenn die Kinder selber keine Lösung finden. Uns ist es wichtig, den Konflikt zu begleiten und nicht für die Kinder zu lösen.
Das „teiloffene Konzept“ bietet viele Gelegenheiten, eigene Erfahrungen im sozialen Miteinander zu sammeln. Freie Spielsituationen und das häufige Agieren in Kleingruppen sind ein ideales Lernfeld für den Entwicklungsbereich Sozialverhalten.

Alltagsintegrierte Sprache

Sprache ist die Grundlage, um Dinge, Gefühle und Gedanken zu benennen, zu ordnen und mit anderen zu kommunizieren. Viele Lernprozesse sind eng an sprachliche Fähigkeiten gebunden.

Durch das sprachliche Vorbild der päd. Fachkräfte und ihr interessiertes Zuhören werden die Kinder zum Hören und Sprechen angeregt. Der Kindergartenalltag ist geprägt von einem kommunikativen Miteinander, in dem die päd. Fachkräfte den Kindern aufmerksam zuhören und sie anregen, ihre Bedürfnisse, Absichten und Meinungen zu verbalisieren.
In dieser kommunikationsfreudigen Atmosphäre erhalten die Kinder viele unterschiedliche Gelegenheiten, ihre Sprache auszuprobieren und weiterzuentwickeln.

Im Morgenkreis gibt es rhythmisch-musikalische Bewegungs- und Wortspiele, Vorleserunden, Gespräche zu verschiedenen Alltagsthemen und einmal wöchentlich eine Erzählrunde. All diese Aktivitäten vermitteln den Kindern ein Gefühl für Sprache.

Der Umgang mit Büchern und die Freude an Geschichten ist ein pädagogisches Ziel unserer Einrichtung. Die Kinder haben ständig Zugang zu ausgewählten, thematisch wechselnden Büchern, mit denen sie sich zurückziehen können. Die päd. Fachkräfte lesen vor oder die Kinder lauschen den Hörspielen und der Musik.

Als zusätzliches Angebot kommt eine Vorlesedame in den Kindergarten, die für Kleingruppen Bücher auswählt, vorliest und bespricht. Durch die verschiedenen Freispielimpulse werden Kindern Situationen des täglichen Lebens näher gebracht und ihr sprachliches Allgemeinwissen erweitert. Insbesondere Rollenspiele bieten hier ein breites Spektrum, sprachliche Erfahrungen zu sammeln.

Einmal pro Woche kommen mehrere Senioren in den Kindergarten, um mit den Kindern zu singen und Bewegungsspiele zu machen. Das Seniorensingen ist bei den Kindern sehr beliebt und fördert, wie alle musikalischen Angebote im Kindergarten, die Sprechmotorik, den Wortschatz und die Bewegungskoordination.

Das große Angebot an Gesellschaftsspielen im Mühlenbergkindergarten bietet eine Auswahl von Spielen zur Sprach- und Sprechförderung, welche die Kinder mit den päd. Fachkräften, alleine oder untereinander spielen können.

Neben der alltäglichen Sprachförderung findet gezielte Sprachförderung in Kleingruppen mit unserer ausgebildeten Sprachentwicklungsexpertin statt.

Im Zuge der verpflichtenden Sprachstandserhebung bedienen wir uns der Dokumentation mit BaSik (begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen)

Bewegung

Die Freude an der Bewegung – Grundvoraussetzung für eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung – steckt in jedem Kind. Deshalb
ist Bewegung ein Schwerpunkt unserer Einrichtung. Kinder brauchen sie, um all ihre Sinne ausprobieren und entwickeln zu können. Über Bewegung erfahren sie die Welt und sich selbst. Zudem wird ihnen dadurch die Beziehung zwischen Körper, Geist und Umwelt vermittelt. Wenn Kinder in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt werden, wirkt sich dies oft in erheblichen Defiziten auf motorischer und kognitiver Ebene aus. Aus diesem Grund legen wir besonderen Wert auf ein vielfältiges Bewegungsangebot.

Außerdem haben die Kinder in der Mehrzweckhalle täglich die Möglichkeit, Bewegungserfahrungen zu machen. Nach eigenen Bedürfnissen wird hier geschaukelt, mit dem Ball gespielt, balanciert, getanzt, mit Fahrzeugen gefahren usw. Beim ausgelassenen Toben und in ruhigen Entspannungsmomenten spricht das große Bällchenbad verschiedene Sinneswahrnehmungen an.

Bei fast jedem Wetter nutzen die Kinder das Außengelände. Hier stehen Klettergerüste, zwei Rutschen, ein Fahrzeugparcour und weitläufige Sand- und Rasenflächen zur Verfügung. Außerdem haben die Kinder beim wöchentlich stattfindenden Waldangebot die Möglichkeit, ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben.

Das Thema Bewegung wird auch im Morgenkreis immer wieder aufgegriffen. Durch Sing- und Bewegungsspiele schulen die Kinder Sprach- und Rhythmusgefühl, trainieren ihr Gedächtnis, lernen Spielregeln und üben grobmotorische Bewegungsabläufe.

Auch in der Projektarbeit wird die Bewegungsfreude der Kinder aufgegriffen. Bei einzelnen Projekten (Fußball, Tanzen) steht sie ausdrücklich im Mittelpunkt.

Spielen und Gestalten

Kinder brauchen für ihre Entwicklung Wahrnehmungserfahrungen auf den verschiedensten Gebieten. Hierbei spielen alle Sinne eine wichtige Rolle. Durch viel Platz, großes Materialangebot und unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten können die Kinder unserer Einrichtung eine Fülle von Wahrnehmungserfahrungen sammeln. Mit nicht vorgefertigten Materialien, die ihnen am Bastel-, Mal-, oder Matschtisch zur Verfügung stehen, bieten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten, sich mit ihren Sinnen auseinanderzusetzen.

Kreativ sein bedeutet, schöpferisch zu sein, Ideen zu entwickeln, Fantasien zu entfalten und umzusetzen. Es unterliegt keiner Norm, ist nichts Allgemeingültiges, sondern so vielseitig wie die Menschen selbst. Nicht nur alles, was nach kunstvollen Äußerungsformen aussieht, umschreibt Kreativität, sondern der Begriff bezieht sich mindestens ebenso auf das Denken, die Fähigkeit, eigene originelle Wege zu gehen, eingefahrene Gleise mutig zu verlassen und unkonventionelle, neue Ideen zu entwickeln. In diesem Sinne fördern wir die Kreativität bei den Kindern.

Kreativität findet also nicht nur in Bereichen von gestaltenden Tätigkeiten statt, sondern auch und vor allem im freien Spiel, insbesondere in Rollenspielen. Im Rollenspielbereich, beim Verkleiden oder beim Zirkus spielen in der Mehrzweckhalle, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. So werden im Wald z.B. aus Ästen kleine Hexenbesen und Pferde. Ebenso wie sie zu Hütten und ähnlichem verbaut werden. Sie dient den Kindern dazu, die Realität zu erforschen. Im Rollenspiel verarbeiten sie ihre Erlebnisse und konstruieren sich ihre eigene Welt, Geschichten, Dinge und soziale Beziehungen. Sie lernen mit ihren Emotionen umzugehen, sich mit anderen Kindern abzusprechen, Konflikte zu lösen und eigene Vorstellungen durchzusetzen oder zurückzustellen. Sie sammeln Erfahrungen mit geschlechtlicher, kultureller und sozialer Differenz. Im gemeinsamen Spielen und Gestalten gibt es zahlreiche Anknüpfungs-
punkte, um die Unterschiede als Bereicherung zu erleben.
Die päd. Fachkräfte vertrauen dabei auf die konstruktiven Leistungen der Kinder. Ihre Aufgabe ist es, sie gut zu beobachten, sie zu begleiten
und ihnen Gelegenheit zur Reflexion zu geben. Bei jedem Tun eines Kindes geht es uns mehr um das Erleben und die Erfahrungen, die es macht. Das Ergebnis ist zweitrangig.

Es gibt einen Funktionsbereich, in dem die Kinder alleine, miteinander oder zusammen mit den päd. Fachkräften Regel- und Gesellschaftsspiele spielen. Hier lernen die Kinder, sich auf eine Sache zu konzentrieren, beim Verlieren mit Frustration umzugehen und Regeln einzuhalten. Die päd. Fachkräfte begleiten den Spielverlauf altersgerecht.

Natur und kulturelle Umwelten

Kinder erfahren die Welt mit all ihren Sinnen und sind von Anfang an darauf bedacht, ihr Umfeld zu erkunden. Ihre Umwelt erleben sie dabei nicht getrennt nach Natur und Kultur. Wissensvermittlung gestalten wir daher kindgerecht, indem wir den Kindern eine Vielfalt an Erfahrungsmöglichkeiten bieten. Die Natur bietet Kindern viele Möglichkeiten visuelle, akustische, atmosphärische, körperliche und emotionale Informationen gleichzeitig aufzunehmen und zu
verarbeiten.

Die Mühlenbergkinder erleben Natur bei Waldbesuchen, Spaziergängen und Ausflügen oder auch auf unserem anregend gestalteten Außengelände. Dort haben sie bei jedem Wetter Gelegenheit mit den Elementen „Erde“, „Luft“ und „Wasser“ intensiv Bekanntschaft zu machen z.B. in der Matschecke, im Sand, auf der Wiese und im kleinen Gemüse- und Kräutergarten.
Beispielsweise bietet der Gemüsegarten die Möglichkeit, die Prozesse vom Pflanzen, Pflegen, Ernten, Verarbeiten bis hin zum Verkosten ganzheitlich und mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Regelmäßige Waldtage eröffnen den Kindern weiterhin einfache ökologische Zusammenhänge. Sie lernen durch Betrachten, Sammeln und Ausprobieren den Wald kennen. So wird ihnen die Natur sinnlich und emotional nahe gebracht und der Grundstein für forschende Neugierde und ein erstes Umweltbewusstsein gelegt.

Bei Festen im Laufe des Jahres und deren Vorbereitung lernen die Kinder vieles über die Kultur, in der sie aufwachsen. So sind zum Beispiel die christlichen Feste Anlass für uns, den Kindern christliche Werte zu vermitteln. In diesem Zusammenhang möchten wir betonen, dass wir konfessionell ungebunden sind. Allgemeine christliche Werte verstehen wir als Teil unserer Kultur. Diese Kultur ist offen für den Dialog mit anderen Weltbildern und Einstellungen.

Vor allem im Sonnenblumentreff lernen die Kinder auch die Welt außerhalb des Kindergartens kennen. Die päd. Fachkräfte organisieren und begleiten Ausflüge zum Beispiel ins Theater oder zur Feuerwehr Die Kinder lernen so, sich durch eigenes Erleben in der Welt zurecht zu finden und werden dabei von den päd. Fachkräften unterstützt.

Pflege

Jedes Kind hat in der Sauberkeitserziehung einen individuellen Rhythmus. Wir begleiten ihr Kind in dieser Phase der Entwicklung.

Im Wickelraum werden die Tätigkeiten nicht einfach „abgewickelt“, sondern als Möglichkeit der intensiven und individuellen Zeit mit dem Kind gesehen.
Die Kommunikation und das gemeinsame Tun zwischen dem Kind und dem Erzieher spielen eine große Rolle.
Ebenso ist es im Prozess des Trocken werdens, bei dem wir die Kinder unterstützen und begleiten.
Zur täglichen Pflege zählt für uns auch die regelmäßige Reinigung der Hände und des Mundes nach den Mahlzeiten.

Wir fördern das Bewußtsein zur eigenen Körperhygiene, in dem wir beispielsweise darauf hinweisen, die Nase zu putzen oder Essensreste im Gesicht weg zu wischen.

Alltag bei den Mühlenbergkindern

Tagesablauf

ZeitWas tun die Kinder?Was tun die päd. Fachkräfte
7:30 – 09:00 UhrDie Kinder kommen in den Kindergarten. Sie begrüßen sich und die päd. Fachkräfte
und orientieren sich nach ihren Bedürfnissen (Bewegen, Kuscheln, Essen, Entdecken,
Spiele…)
Sie (er)leben den Alltag.
Die päd. Fachkräfte begrüßen die Kinder und Eltern, unterstützen sie beim Loslösungsprozess und notieren die Anwesenheit der Kinder. Zeit für Tür- und Angelgespräche.
Die Funktionsbereiche werden vorbereitet.
Zeit für Angebotsvorbereitungen und Impulssetzungen. Sie begleiten die Kinder
bedürnisorientiert in Spielphasen, unterstützen sie in ihrem Funktionsbereich.
ca. 7:30 – 11:30 UhrFreispielzeit
Die Kinder genießen die Freiheiten des Spielens und suchen sich ihre Spielpartner
in den Räumen selber aus. Bis 10:00 Uhr haben die Kinder die Möglichkeit zu frühstücken.

Oder

Angebotszeit
Die Kinder werden in den verschiedenen Funktionsbereichen zu Angeboten motiviert, an denen sie teilnehmen.
Die päd. Fachkräfte stehen den Kindern in der Alltagsbewältigung zur Seite und bieten sich als Spielpartner an. Sie motivieren, leiten an, begleiten, beobachten, dokumentieren, wecken Interesse und helfen mit.
Die päd. Fachkräfte übernehmen Moderatorenaufgaben und erarbeiten spielerisch kleine Themen.
Die päd. Fachkräfte motivieren die Kinder zu einem Angebot. Sie wecken Interesse, leiten an, gehen auf Kinder ein, erklären und helfen ihnen bei ihrem Tun.
09:00 UhrMorgenkreisDie päd. Fachkräfte übernehmen Moderationsaufgaben. Sie erarbeiten auf spielerische Weise die Rahmenthemen in Form von Geschichten, Lieder, Gesprächen,
Spielen etc.
ab 11:30 UhrDie Über-Mittagskinder nehmen eine warme Mahlzeit ein.Päd. Fachkräfte und Hauswirtschaftskraft begleiten die Kinder während des Mittagessens und unterstützen sie bei einem möglichst selbständigen Essen
11:30 – 12:45 UhrAbholphase
Die Kinder, die nicht zum Mittagessen bleiben, werden von ihren Eltern abgeholt.
Die päd. Fachkräfte haben Zeit für kurze Tür- und Angelgespräche.
12:30 – 14:00 UhrAlle Kinder machen eine Mittagspause entsprechend ihrer Bedürfnislage.Die päd. Fachkräfte begleiten die Kinder individuell in ihrer Pause. Die päd. Fachkräfte bieten sich zum Vorlesen, Kuscheln, Puzzlen oder Spielen an.
14:00 – 14:15 UhrDie Kinder, die auch am Nachmittag den Kindergarten besuchen, kommen zurück
Die Abholzeit der Mittagskinder beginnt.
Die päd. Fachkräfte nehmen Kinder in Empfang. Die päd. Fachkräfte haben Zeit für
kurze Tür- und Angelgespräche.
14:15 – 16:00 UhrDie Kinder widmen sich dem Freien Spiel.
Ein Nachmittagssnack wird verzehrt.
Die päd. Fachkräfte… Betreuen die Kinder in ihrer Freispielzeit, Führen Elterngespräche, Schreiben Berichte, Bereiten Projekte und Angebote vor, Nehmen an Besprechungen teil, Gestalten die Räume, räumen auf
16:00 – 16:30 UhrAufräumzeit
Die Kinder werden abgeholt.
Die päd. Fachkräfte helfen den Kindern beim Aufräumen und kontrollieren die Räume. Zeit für kurze Elterngespräche.

Besonderheiten im Tagesablauf

Einige Aspekte des Alltags bei den Mühlenbergkindern sind besonders hervorzuheben. Dazu gehören Besonderheiten im Tagesablauf und besondere Projekttermine und Inhalte:

  • Dienstags findet das Seniorensingen statt.
  • In regelmäßigen Abständen kommt eine Vorlesedame in den Kindergarten, um den Kindern in Kleingruppen Geschichten und Bilderbücher vorzulesen.
  • Wöchentlich stattfindende Waldtage um Erfahrungen und Experimente in einem natürlichen Lebensumfeld zu sammeln.
  • Geburtstage von Kindern werden angemessen gefeiert.
  • Kinder finden sich zu Projekten zusammen um diese gemeinsam mit einem Erzieher durchzuführen.
  • Einmal in der Woche findet im Vormittagsbereich unser „Sonnenblumentreff“ für die Kinder im letzten Kindergartenjahr statt.
  • Gegenseitige Besuche der Gänseblümchen-, Klatschmohn-, Pusteblume- und Sonnenblumenkinder fördern die Gemeinschaft

Besonderheiten im Laufe des Jahres

Im Laufe des Kindergartenjahres finden im Mühlenbergkindergarten viele Feste statt, die entweder gruppenübergreifend oder gruppenintern gefeiert werden. Je nach Jahresplanung finden sie mit oder ohne Familie statt.

  • St. Martins-Umzug
  • Nikolausfest
  • Weihnachtliche Aktionen
  • Karnevalsparty
  • Osterfeier
  • Großelternfeste
  • Herbst-, Sommer- oder Frühlingsfeste
  • Abschiedsfest der Schulkinder

Außerdem finden in regelmäßigen Abständen Elternabende, Elternnachmittage und Eltern-Kind-Aktionen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern statt. Die Themen sind z.B.:

  • Informationsabende mit den Inhalten: Fragen zur Erziehung, Motopädie, Logopädie, Homöopathie, Kinderkrankheiten, Zahngesundheit, Verkehrserziehung, Schulbeginn, Medienerziehung etc. werden über das Familienzentrum angeboten
  • Kreativ-Abende zum Schultüten basteln, rund um Ostern oder Weihnachten
  • Vater – Kind Aktionen
  • Erste Hilfe Kurs (speziell bezogen auf Kleinkinder)
  • Laterne basteln

Alle zwei Jahre machen die Mühlenbergkinder einen Ausflug. Ziele waren in den letzten Jahren z.B. die Anholter Schweiz, der Frankenhof
oder ein Indoorspielplatz. Außerdem unternehmen sie immer wieder mit den päd. Fachkräften und manchmal auch zusammen mit den Eltern kleine Ausflüge im Dorf (z.B. Herbstspaziergang mit Drachensteigen, Waldspaziergänge, Spielplatzbesuche).

Mit den Kindern im Sonnenblumentrefftreff finden ca. 3-4 Ausflüge statt. Die Art des Ausfluges richtet sich nach den Themen, die im Sonnenblumentreff besprochen werden. Mögliche Fahrten sind:

  • Besuch bei der Feuerwehr, Polizeiwache Wesel
  • Besichtigung einer Bäckerei
  • Ausflug zum Terra Zoo nach Rheinberg
  • Besichtigung von Kriemhilds Mühle in Xanten
  • Theaterbesuch
  • Besuch der Hermann – Landwehr – Grundschule
  • Besuch eines Obsthofes

Beobachten – Reflektieren – Dokumentieren

Die Bildungsvereinbarung definiert die „beobachtende Wahrnehmung“ der Kinder durch die päd. Fachkräfte als Grundlage für eine zielgerichtete Bildungsarbeit im Kindergarten.
Voraussetzung für die Beobachtung und Dokumentation der Bildungsentwicklung eines Kindes ist das schriftliche Einverständnis der Eltern, dass bei der Aufnahme erfragt wird.

Schon seit der Gründung des Mühlenbergkindergartens spielt die genaue Beobachtung, Reflexion und schriftliche Dokumentation eine große Rolle. Die päd. Fachkräfte nehmen das Kind in unterschiedlichsten Situationen bewusst wahr, notieren sich wichtige Aspekte seines Verhaltens und reflektieren regelmäßig im Team darüber, um es in seiner ganzen Persönlichkeit zu unterstützen und zu fördern. Gelegenheitsbeobachtungen finden täglich statt und dienen dazu, das Kind in seinen jeweiligen Eigenheiten zu erkennen und entsprechend zu fördern.

Wir legen großen Wert auf einen regelmäßigen Austausch im Klein-, sowie im Großteam. Dieser Austausch ermöglicht es uns, die Entwicklung aus den einzelnen Bildungsbereichen zusammen zu fassen und den aktuellen Entwicklungsstand zu dokumentieren.
Einmal im Jahr fassen wir dies in einem Entwicklungsbericht zusammen, der dann inhaltliche Grundlage eines Elterngespräches ist. Nach jedem Elterngespräch werden Gesprächsprotokolle angefertigt, die gegengezeichnet werden.

Eine andere Form der Reflexion und Planung bieten die stattfindenden Teamsitzungen, in denen konkrete, detaillierte Fallbesprechungen durchgeführt werden.

Das Bielefelder Screening (BISC) bieten wir bei Bedarf 10 Monate vor der Einschulung der Kinder, unter Berücksichtigung der Einverständniserklärung der Eltern an. Es ist ein erprobtes Verfahren zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten. Dieses wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen eines geförderten Projektes von der Uni Bielefeld entwickelt und erprobt. Das BISC steht in enger Verbindung mit dem Würzburger Förderprogramm Hören – Lauschen – Lernen (HLL), welches im Konzept der Sprachförderung erläutert ist.

Ergänzt wird die Bildungsdokumentation durch das von den Kindern mitgestaltete Lebensbuch (Portfolio). Mit Fotos, Lerngeschichten und kindgerecht festgehaltenen Entwicklungsschritten (Handabdrücke, Messen etc.) wird dieses Lebensbuch gefüllt.

Im Zuge der verpflichtenden Sprachstandserhebung bedienen wir uns der Dokumentation mit BaSik (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung).

Wechselt ein Kind aus der Dependance in das Haupthaus, so findet ein Übergabegespräch zwischen päd. Fachkräften und Eltern statt. Mit Beendung der Kindergartenzeit, wird den Eltern die gesamte Bildungsdokumentation ausgehändigt.

Kinderschutz

Das Wohlergehen der uns anvertrauten Kinder steht in unserer Arbeit an oberster Stelle. Gemeinsam mit den Eltern sehen wir es als unsere Aufgabe an, Gefährdungen jeglicher Art durch Dritte wie beispielsweise Vernachlässigung, sexueller Missbrauch, häusliche Gewalt, psychische und physische Misshandlung oder unzureichender Schutz vor Gefahren, abzuwenden. Dabei gehen wir nach einem konkreten Handlungsplan vor, der speziell zur Einschätzung bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung im Rahmen des Schutzauftrages §8a SGB erarbeitet wurde. Ergibt diese Einschätzung der Kindeswohlgefährdung einen Handlungsbedarf, informiert die päd. Fachkraft die Leitung des Kindergartens. Diese gibt die Information an den Träger weiter. Weiter vereinbaren wir dann mit einer sogenannten „insofern erfahrenen Fachkraft – Insofa“ einen Beratungstermin, bei dem das weitere Vorgehen besprochen wird. Ein ausführliches institutionelles Kinderschutzkonzept liegt vor und ist als Auslage im Eingangsbereich der Einrichtung und auf unserer Homepage zu finden.

Zusammenarbeit mit Eltern und Institutionen

Nach außen arbeitet der Mühlenbergkindergarten mit verschiedenen Institutionen und Personen zusammen. Für die Eltern gibt es viele Möglichkeiten, einen konkreten Einblick in die pädagogische Arbeit zu bekommen, mitzugestalten und über die Entwicklung ihrer Kinder informiert zu werden.

Partnerschaft mit den Eltern

Wir befürworten eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Hierbei tragen Eltern und päd. Fachkräfte eine gemeinsame Verantwortung für das Wohl des Kindes. Es bedeutet nicht nur einen Austausch von Informationen, sondern eine gemeinsame Gestaltung des Erziehungsprozesses und die gegenseitige Unterstützung. Denn Eltern sind die Experten ihrer Kinder. Für die pädagogische Arbeit sind Elterngespräche von großer Bedeutung. Päd. Fachkräfte und Eltern tauschen sich aus, begleiten und fördern das Kind. Bereits vor der Eingewöhnung findet ein Kennenlerngespräch statt. In den ersten Wochen eines Kindes im Kindergarten folgen viele Tür- und Angelspräche. Gesprächstermine werden zwischen den Eltern und päd. Fachkräften vereinbart. Pro Kindergartenjahr findet mindestens ein Entwicklungsgespräch statt. Für kleinere Anliegen gibt es im Laufe der Kindergartenzeit immer die Möglichkeit zu einem „Tür- und Angelgespräch“.

Um den Alltag des Mühlenbergkindergartens kennen zu lernen und das eigene Kind im Kindergarten zu erleben, sind die Eltern eingeladen, im
Kindergarten zu hospitieren.

Zum Informations- und Erfahrungsaustausch, zum gegenseitigen Kennenlernen, zu bestimmten Themen und zur Lösung von Problemen finden Elternabende im Kindergarten statt. Inhalte können auch von Eltern vorgeschlagen werden. Manche solcher Abende werden von externen Referenten:innen gestaltet, die als Experten:innen eingeladen werden.

Einbindung in das Gemeinwesen

Der Mühlenbergkindergarten arbeitet mit verschiedenen Einrichtungen zusammen. Er steht im engen Kontakt zur Hermann-Landwehr-Grundschule, die die meisten Kinder im Anschluss an ihre Kindergartenzeit besuchen. Die päd. Fachkräfte tauschen sich regelmäßig mit der Schulleitung und den Lehrern:innen über pädagogische Inhalte aus. Sie hospitieren in der Schule und Lehrer:innen besuchen den Kindergarten. Auch die Vorschulkinder lernen die Schule schon vor ihrer Einschulung kennen.

Die Unterstützung örtlicher Institutionen, Vereine und Personen – wie zum Beispiel Feuerwehr, Polizei, Ärzte, Sportverein, Brüner Bürgerverein und verschiedene Geschäfte und Betriebe – ermöglicht es uns, den Kindern einen Einblick in den Alltag ihrer unmittelbaren Umgebung zu geben. Außerdem leisten diese Partner:innen einen wichtigen Beitrag zum Gelingen von Festen, Projekten und Informationsveranstaltungen im Kindergarten.

Elterninitiative – was heißt das?

Der „Kindergartenverein Brünen e.V.“ und somit die Eltern als Gründer und obligatorische Vereinsmitglieder sind Träger des Mühlenbergkindergartens. Eltern ergreifen die Initiative und organisieren sich nach gesetzlichen Vorschriften. In einer Elterninitiative wie dem Mühlenbergkindergarten ist Elternmitwirkung auf verschiedensten Ebenen erwünscht. Das bietet Eltern viele Möglichkeiten, sich einzubringen und den Kindergartenalltag aktiv mitzugestalten.

Arbeitsstunden

Im Gegensatz zu kirchlichen und kommunalen Einrichtungen erbringt eine Elterninitiative bestimmte Arbeiten im Kindergartenbetrieb in Eigenleistung der Eltern. In einem Kindergartenjahr sind pro Familie zehn solcher Arbeitsstunden festgelegt. Dabei können zum Beispiel – je nach Interesse – „grüne Stunden“ mit Gartenarbeiten auf dem Außengelände geleistet, Möbel gepflegt oder Spielzeug desinfiziert werden. Die Arbeitsstunden finden teilweise gemeinsam mit anderen Eltern statt. Es herrscht eine lockere Atmosphäre bei Gesprächen, Kaffee und Verpflegung. Sie bieten Gelegenheit, andere Eltern kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen.

Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, auf die Ableistung der Arbeitsstunden zu verzichten und stattdessen einen festgelegten Betrag von 15,00 € pro Stunde zu bezahlen. Beide – die gezahlten und gearbeiteten Stunden – sind wichtige Bestandteile im Kindergartenhaushalt.

Mitarbeit im Elternbeirat

In regelmäßigen Abständen finden Elternversammlungen mit den Erziehungsberechtigten aller Kinder statt, die der Information der Eltern und der Diskussion verschiedener Themen dienen. In der ersten Elternversammlung des Kindergartenjahres wird der Elternbeirat gewählt. Die Eltern jeder Gruppe wählen aus ihrer Mitte jeweils zwei Elternbeiratsmitglieder. Zu den Aufgaben des Elternbeirates gehören:

  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Vorstand
  • Vermittler zwischen päd. Fachkräften und Eltern
  • Stellungnahme zu wichtigen Entscheidungen des Vorstands
  • Organisation und Unterstützung von Feierlichkeiten und Festen des Kindergartens

Mitarbeit im Vorstand

Die Mitgliederversammlung, die einmal im Jahr einberufen wird, wählt den Vorstand. Dieser besteht aus dem ersten und zweiten Vorsitzende:n, Beisitzer:innen und einem:r Geschäftsführer:in. Letztere:r wird nicht gewählt, sondern vom Vorstand bestellt. Die Vorstandsmitglieder werden für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt, welche erst mit der gültigen Wahl neuer Vorstandsmitglieder endet. Eine Wiederwahl ist möglich.

Die Aufgaben der Vorstandsmitglieder sind:

  • Organisation von Betriebsabläufen (Finanzierung, Anschaffungen, konzeptionelle Planung, Schließungszeiten, Betreuungsverträge, Beitragsordnung, Aufnahmekriterien, Organisation von baulichen Maßnahmen)
  • Organisation der Elternmitarbeit, der Arbeitsstunden und Elternaktionen (zusammen mit den päd. Fachkräften)
  • Arbeitgeberfunktion: Zusammenarbeit mit den päd. Fachkräften, Mitarbeiter:innen-gespräche, Führen von Personalakten, Vorstellungsgespräche, Einstellungen, Stellenausschreibungen, Kündigungen, Genehmigung von Fort- und Weiterbildungen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Vermittler zwischen päd. Fachkräften und Eltern (zusammen mit dem Elternrat)
  • Ansprechpartner für den Elternbeirat

Zur Planung und Durchführung dieser Aufgaben trifft sich der Vorstand einmal im Monat zu einer Vorstandsitzung. Aufgrund ihrer umfangreichen Tätigkeiten sind die Vorstandsmitglieder von den sonstigen Arbeitsstunden befreit.

Mitarbeit der Eltern und Sonstiges

Das Redaktionsteam der Kindergartenzeitung „Kuckloch“ braucht immer Unterstützung bei der Erstellung des Blattes. Aktuelle Termine, pädagogische Themen, Erfahrungsberichte, Bastelideen, Rezepte und- Vorlesegeschichten sind Inhalte der Zeitung, zu deren Mitgestaltung alle Eltern eingeladen sind.

Dank der Elternmitarbeit in den vergangenen Jahren konnten schon viele zusätzliche Spielbereiche im Kindergarten gestaltet werden (z.B.
Matschecke, Aufbau eines neuen Klettergerüstes, Gerätehaus). Neben dem praktischen Nutzen hat Elternmitarbeit das Ziel, gemeinsam mit den Kindern, anderen Familien und den päd. Fachkräften eine schöne Kindergartenzeit zu erleben.

Sprachförderung

„Sprache ist nicht nur das gesprochene Wort“

Sprache ist die wichtigste Grundlage der Kommunikation mit anderen Menschen, durch die Gedanken und Gefühle zum Ausdruck gebracht,
Bedeutungen vermittelt, Erlebnisse verarbeitet, Erfahrungen ausgetauscht, Wünsche und Begehren kundgetan, Zusammenhänge verstanden und Handlungen geplant werden.

Alltagsintegrierte Sprachförderung

Gerade im Kindergartenalltag zeigen die Kinder das Bedürfnis sich mitzuteilen. Die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten, die bei uns im Kindergarten für die Kinder relevant sind, z.B. Frühstück, Kreativ- und Bewegungsangebote, Morgenkreise, sowie der Umgang mit den anderen Kindern, sorgen durch die sprachliche Begleitung für eine Erweiterung der Sprachkompetenz.

Außerdem bieten regelmäßig stattfindende Projekte eine sprachliche Bereicherung für die Kinder im Kindergartenalltag. Hierzu gehört das „Seniorensingen“, zu dem uns jeden Dienstagvormittag mehrere Senioren:innen aus Brünen besuchen um mit den Kindern zu singen. Musikalisch unterstützt uns dabei eine Akkordeonspielerin.

Ein weiteres Projekt ist der Besuch einer Vorlesedame. Diese liest den Kindern Geschichten und Märchen vor oder unterhält sich mit ihnen über alltägliche Dinge. Auch „Quatschgeschichten“ werden hierbei gerne von den Kindern erzählt.

Ziele der Sprachförderung

Die Sprachförderung ist Bestandteil des Bildungsauftrages für Kindertageseinrichtungen. Der Bereich der Sprachförderung ist in der Bildungsvereinbarung und im KiBiz gesetzlich (§ 13 Abs. 6) verankert.

Die Sprachförderung ist in unserer Einrichtung ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Wir möchten den Kindern sprachliche Vorbilder sein, indem wir ihre Umgebung so gestalten, dass sie ihre Sprechfreude weckt.
Die Regeln der Kommunikation werden im Alltag durch Erzählungen und Gespräche aufgegriffen und der Wortschatz der Kinder erweitert sich auf spielerische Art und Weise. Lieder, Fingerspiele und Reime unterstützen die Kinder dabei einen Rhythmus in der Sprache zu erkennen und zu entwickeln.
Bei der Sprachförderung erlangen die Kinder mehr Sicherheit in Kommunikationssituationen.
Je mehr Sprachanlässe für die Kinder gefunden werden, je vielfältiger die Themen sind, je reichhaltiger und abwechslungsreicher Sprache ist, desto positiver ist der Verlauf der Sprachförderung. Die Fähigkeit, sich in der Muttersprache altersgemäß und differenziert verständigen zu können, erweitert sich.

Gezielte Sprachförderung in Kleingruppen

Im Rahmen der Sprachförderung ist eine Sprachentwicklungsexpertin / päd. Fachkraft in den Gruppen tätig, welche altersadäquat und alltagsintegriert mit den Kindern arbeitet. Sie ist geschult, Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung frühzeitig zu erkennen und Sprachentwicklungsstörungen adäquat entgegen zu wirken. Durch gemeinsame Spiele, Lieder, Reime, Bilderbücher und Spaziergänge werden die Kinder begleitend gefördert und gefordert.

Eine kindgerechte Sprache, sowie das intensive gestalten von Tagesabläufen sind primär entscheidend bei dieser Arbeit. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die Sprachförderung im Kindergarten keinen Logopäden ersetzt.

Bielefelder Screening (BISC) und Hören, Lauschen, Lernen (HLL)

Das Bielefelder Screening und das Förderprogramm Hören, Lauschen, Lernen, welche im Punkt 4 der Konzeption beschrieben wurden, führen wir nach Bedarf im Rahmen der Sprachförderung durch. Kinder, die laut Ergebnis des Bielefelder Screenings, die Vorläuferfertigkeiten noch nicht erlangt haben, bekommen die Möglichkeit am Würzburger Trainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ teilzunehmen.

Bei diesem Programm geht es um eine Förderung der Vorläuferfertigkeiten phonologischer Bewusstheit und nicht um das vorgezogene Lesen- und Schreibenlernen. Phonologische Bewusstheit meint die Fähigkeit, sprachliche Einheiten, wie Wörter, Silben, Reime und Laute in der gesprochenen Sprache zu
erkennen. Das Programm mit Bildern, Bewegungs- und Singspielen ist spielerisch gestaltet. Hierbei finden täglich Treffen von ca. 10 Minuten über einen Zeitraum von ungefähr 7 Monaten in Kleingruppen statt.

Das Trainingsprogramm wird in unserer Einrichtung auf den Entwicklungsstand und die Interessen der Kinder abgestimmt. Die Entscheidung, dass Kinder am BISC und HLL teilnehmen, liegt im Ermessen der Eltern.

BaSiK

Im Zuge der verpflichtenden Sprachstandserhebung bedienen wir uns der Dokumentation mit BaSiK. BaSiK bedeutet: Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen – Dies ist ein Beobachtungsverfahren für Kinder bis sechs Jahren. Dabei gibt es zwei Versionen, U3 und Ü3.

Bei BaSiK erfolgt die Beobachtung zur Überprüfung von Sprachkompetenzen nicht einmalig und punktuell, sondern „begleitend“ im pädagogischen Alltag. Ziel ist es, den Sprachentwicklungsverlauf eines Kindes kontinuierlich zu dokumentieren, unter Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit und Alter.

Für die Beobachtung und Dokumentation stehen die BaSiKprotokollbögen zur Verfügung. BaSiK enthält verschiedenen Orientierungspunkte, die bedeutsam für die Sprachentwicklung sind. Hierzu zählen die Basiskompetenzen, die in den sprachlichen Ebenen Auditiv, Mundmotorik, Taktil-Kinästhetisch, Emotional-Motivational und Sozial unterteilt sind. Die Sprachsystematik im BaSiK umfasst demnach die Bereiche Semantik und Lexikon (Wortbedeutung und Wortschatz), Phonetik und Phonologie (Lautproduktion und Lautwahrnehmung), Prosodie ( Betonung und Stimmmelodie), Morphologie und Syntax (Wortbildung und Satzbau, sowie Pragmatik ( sprachliches Handeln).
Um die Aufmerksamkeit auch auf sprachliche Entwicklungsschritte zu richten, die in Verbindung mit anderen (Bildungs-) Bereichen unterstützt werden können, wurde in BaSiK zudem der Bereich Literacy (Umgang mit Bilderbüchern, Texten, Vorlesen und Erzählen) aufgenommen.

Im Anschluß an die Beobachtung und der Dokumentation der in BaSiK enthaltenen Kompetenzen wird eine Auswertung vorgenommen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse können später – passend zu seinem je weils nächsten Entwicklungsschritt – Ansatzpunkte für eine alltagsintegrierte Sprachförderung abgeleitet werden.

Qualitätsmanagement

Unsere Kindertagesstätten nimmt einen hohen Stellenwert in der Entwicklungspädagogik der Kinder ein. Daher haben wir alle Anspruch auf Qualität. Qualität will von innen und nach außen engagiert umgesetzt werden. Dabei spielt die Qualitätssicherung eine bedeutende Rolle, die insbesondere durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserem Träger gewährleistet wird.

Beispiele hierfür sind:

  • Regelmäßiger Besuch von Fortbildungen nach Bedarf des Kindergartens
  • Besuch von Leitungskonferenzen
  • Regelmäßige Überprüfung und Weiterbildung der Erste Hilfe Maßnahmen
  • Weit mögliche Ausschöpfung und Berücksichtigung personeller (Team, Eltern, Fachberatung, Externe Fachkräfte und räumlicher Umgebung) Ressourcen zur Weiterentwicklung pädagogischer Qualität
  • Umfassende Dokumentationssysteme (Beobachtungen, Portfolio, Elterngespräche, Basik)
  • Regelmäßige Überprüfung der Konzeption
  • Freispielangebote, Elternabende, Kooperation mit verschiedenen Fachbereichen, Vorschulangebote
  • Regelmäßige Teamgespräche, Gruppen– und Gesamtteam, täglicher Informationsaustausch und Reflektion unserer pädagogischen Arbeit
  • Zusammenarbeit mit der Fachberatung und dem Träger
  • Zentrale strukturelle Standards z.B. geregelte Verantwortungsbereiche der Mitarbeiter:innen, Öffentlichkeitsarbeit, Sicherheitsprüfung von Außen- und Innenbereich, Hygienemaßnahmen, Reinigungs- und Hygieneplan
  • Professionelle Anleitung und Beratung von Schülern und Praktikanten
  • Zusammenarbeit mit den Eltern/ Elternbeiräten und Bezugspersonen der Kinder

Der Paritätische NRW stellt zur Evaluation und Qualitätsentwicklung seit mehreren Jahren PQ-Sys® KiQ als Instrument zur Verfügung. Neun praxisnah ausgerichtete Qualitätsmodule bieten Orientierungshilfen bei der Selbstevaluation in den wichtigsten Aufgabenbereichen. Die Modulfragen unterstützen Träger, Leitung und Mitarbeiter:innen bei der Standortbestimmung, der Reflektion und Neuausrichtung von Zielen. Dabei wird u.a. die konkrete Umsetzung
von Bildungsprozessen und aller Dimensionen von Inklusion genauso in den Blick genommen wie die Wahrung des Kindeswohls oder der Kinderrechte. Ein Modul spricht insbesondere die Vorstände und Geschäftsführungen in ihrer wesentlichen Verantwortung an.

Die Inhalte der Modulfragen sind somit jede für sich als Qualitätskriterium zu sehen.